Der November gehört nicht gerade zu meinen bevorzugten Monaten. Und auch in diesem Jahr ist er seinem Ruf voll gerecht geworden, wie ich finde: Dunstig, trübe und nass. Zum Glück habe ich ihn fast gar nicht realisiert, denn soeben tauche ich aus einer mehr oder weniger ununterbrochenen zehntägigen Arbeitsphase auf. Zeit, mich auf´s Wetter oder die Jahreszeit zu konzentrieren, blieben mir da nicht und auch meine außerhäuslichen Tätigkeiten beschränkten sich auf ein Minimum. Um frische Luft zu schnappen, musste der Balkon reichen, auf dem auch diese Bilder entstanden. Die Hosta macht schon einen sehr traurigen Eindruck, nur die Erika lässt sich ihre gute Laune und ihre lavendelfarbenen Blüten nicht so leicht abspenstig machen. Noch nicht einmal mit dem lautstarken "november rain" von "guns n' roses", das ich gerade höre.

In der vergangenen Woche habe ich keine Zeit gehabt, auch nur eine einzige Masche zu stricken. Und der Hokaido-Kürbis, der in meiner Küche noch auf eine schmackhafte Zubereitung wartete, ist inzwischen fast vertrocknet. Immerhin habe ich es geschafft, meiner Wohnung bereits etwas weihnachtliches Flair zu verleihen und die Bohnen können bis zum Einpflanzen zum Glück noch ein wenig warten.

Bin ich eigentlich die Einzige, die sich darüber freut, dass die Sommerzeit zurückgestellt wird? Ich freue mich das ganze Jahr über auf diesen Tag, den erst dann fühle ich mich wieder so richtig im Lot. Ich mag es einfach lieber, wenn es morgens früher hell, dafür aber abends früher dunkel wird und man endlich wieder die diversen Teelichter hervorholen und sich langsam auf den kommenden Winter einstimmen kann. Das hat für mich etwas absolut Beruhigendes, das durch "Das wohltemperierte Klavier" von Martin Stadtfeld noch gefördert wird.

Möglicherweise liegt es an dem nun nicht mehr übersehbaren Herbst, der meine Schritte heute zu IKEA lenkte, um mein Büro für die dunklere Jahreszeit in einen kuscheligen und wohnlichen Ort zu verwandeln. Eigentlich wollte ich einen Deckenfluter kaufen, aber ehrlich gesagt war ich von der Auswahl nicht gerade begeistert. Als ich gerade schon aufgeben und mit meiner obligatorischen Packung Teelichter zur Kasse schreiten wollte, entdeckte ich diese Stehlampe, deren Schirm austauschbar ist. Da Orange auf meiner Hitliste ganz oben steht, konnte ich natürlich nicht widerstehen. Nun steht das Lämpchen neben mir und verströmt eine angenehmenes, heimeliges Licht.

Statt im Garten zu stricken, habe ich mal wieder zum Fotoapparat gegriffen.

Statt eines beendeten Vorderteils kann ich heute nur eine weihnachtliche Impression aus meiner Wohnung präsentieren. Die Aufnahme meines rechten Vorderteils ist nämlich aus irgendeinem Grund völlig unscharf, das Foto meiner Weihnachtsdeko dagegen gut gelungen. Dann soll es so sein.

An der Strickfront gibt es nichts Neues zu berichten, was u.a. daran liegt, dass ich gestern Abend recht lange gearbeitet habe. Durch den plötzlichen Wintereinbruch und die langen Winterabende war mir gestern so weihnachtlich zumute und ich habe im Büro für die entsprechende Stimmung gesorgt. Heute ist es noch schlimmer geworden und ich höre beim Arbeiten Weihnachtslieder von "Lou Rawls"!!

3 Stunden später fällt der erste Schnee in diesem Herbst.