Nachdenkliches

Montag, 14. März 2011

In Gedanken in Japan

Japan

Dienstag, 11. Januar 2011

Strenesse blue oder die Freude des Bloggens

Strenesse blue Kollektion Winter 2010

Bild von
strenesse

Am Wochenende habe ich das gemacht, was ich eigentlich immer am Ende der Woche tue: Meine Emails der vergangenen Woche sichten und ordnen. Dabei war auch ein Newsletter von Impressionen. Und ich wäre wohl eine untypische Frau, wenn nicht der riesige Sale!-Button der Modeartikel alle Vernunft ausgeblendet und die Neugier angestachelt hätte. Wenigstens mal gucken! Mein Blick fiel dann auch gleich auf die Artikel der Strenesse Blue-Kollektion. Nicht nur, weil ich die Schlichtheit und Raffinesse der verwendeten Materialien von strenesse mag, sondern weil mich das oben abgebildete Outfit verdächtig an einige Kleidungsstücke erinnert, die ich „zwischen den Tagen“ von weniger hochpreisigen Herstellern sehr zu meiner Freude in einem Kaufhaus in Husum ergattert hatte. Und der Schal im Patentmuster sieht doch meinen patentgestrickten Schlauchschal, den ich mir vor einiger Zeit aus den 80er-Wollresten meiner Nachbarin gestrickt hatte, ebenfalls ähnlich. Warum ich das alles erwähne? Weil ich es nicht lassen konnte, die regulären Preise der abgebildeten Strenesse-Artikel zu addieren: Schal 99,95 Euro, T-Shirt 99 Euro, Cardigan 249 Euro, Hose 199 Euro. Na, habt ihr’s schon zusammengerechnet? Für alle, die wie ich ihre dafür vorgesehenen Gehirnareale nur noch selten zum Kopfrechnen benutzen, hier die Gesamtsumme: 645,95 Euro. Die Stiefeletten sind selbstverständlich nicht im Preis enthalten. Genauso wenig wie die ledernen Fingerhandschuhe.

Ich glaube, ich hätte weniger ein Problem mit diesem Preis, wenn ich nicht genau wüsste, dass auch diese Bekleidungsstücke in Billig-Lohnländern gefertigt wurden, in denen die Produktions- und Arbeitsbedingungen nicht durch Gewerkschaften und sonstige Institutionen unter ständiger Beobachtung stehen, in denen die Begriffe 40-Stunden-Woche, soziale Sicherungssysteme und Altersteilzeit nicht zum beruflichen Wortschatz gehören. Ich habe auf der Internetseite von strenesse jedenfalls keinen Hinweis auf eine sozial unbedenkliche Produktion gefunden.

Klar, auch ich kenne Zeiten, in denen ich ausreichend Geld zur Verfügung hatte, und mal eben Dir nichts mir nichts für ein Paar Schuhe 200 Euro ausgegeben habe. Ich war sogar stolz darauf, mir so etwas leisten zu können. Um ganz ehrlich zu sein: Momentan kann ich mir solche Ausgaben nicht erlauben. Schon allein deshalb könnten mir meine Eingangsworte als Neid der Besitzlosen ausgelegt werden. Welchen tiefenpsycholgischen Anteil diese niederen Motive an meinem heutigen Post haben, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen. Trotzdem: Ich mache mir schon länger Gedanken darüber, welches die Hintergründe für die stetig zunehmende Zahl an Blogs, Foren, Verkaufsportalen etc. ist. Warum bloggt man? Warum blogge ich?

Zum einen dient mein Blog als Archiv, das ich immer und überall abrufen kann. Natürlich auch als Reminder verschiedener Gemüts- und Lebenslagen, als ein großer Pool von vor allem „good vibrations“. So lese ich mir beispielsweise vor allem in Zeiten, in denen das Selbstbewusstsein ein wenig bröckelt, häufig die Kommentare meiner Leserinnen durch und empfinde dabei so etwas wie kindlichen Stolz. Nun könnte ich meine Strickstücke auch meinen Freundinnen vorführen, die Komplimente wären sicherlich nicht weniger wohltuend. Aber es ist doch etwas anderes, wenn so etwas aus der fachmännischen Strick-Community kommt, die ein Auge für Details und Techniken hat. Semiprofessionelles Feedback auf höchstem Niveau sozusagen, da möchte frau nicht drauf verzichten.

Gleichzeitig wird man als Bloggerin natürlich zur öffentlichen Person. Nur wenige Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung haben Verständnis dafür, dass ich so viele Details aus meinem täglichen Leben für Gott und alle Welt zugänglich mache. Ich sehe das etwas anders, nämlich als Teilen und Austauschen. Ich freue mich, wenn ich sehe, dass andere Strickerinnen das gleiche Teil wie ich in Arbeit haben, ich freue mich über die professionelle Art der Präsentation, entdecke in vielen Strickerinnen-Wohnungen ähnliche Einrichtungspräferenzen, fühle mich bestätigt. Nicht falsch verstehen: Ich halte mein soziales Umfeld für durchaus intakt, ein „Was hast Du denn wieder für eine tolle Vase auf dem Trödelmarkt entdeckt?“ meiner Freundin erfüllt mich immer noch mit mehr Freude als alle Kommentare auf flickr. Aber diese ganze, reichhaltige, inspirierende Welt des www ist einfach eine zusätzliche kleine virtuelle Streicheleinheit für die Seele. Yeph, ich bin nicht allein mit meinen Vorlieben. Sehr schön, fühlt sich gut an. Narzistisch, könnte man sagen. Schadet zum Glück aber keinem.

Um zum eigentlichen Aufhänger dieses Post zu kommen, nämlich dem Wert von bestimmten Dingen, kann ich nur sagen: Durch das Bloggen und das Bloglesen haben für mich viele Dinge, insbesondere das Handarbeiten (was für ein schöner, spießig-sperriger Begriff!) wieder eine neue Wertigkeit bekommen. Wenn ich sehe, mit wie viel Akribie so viele (vor allem) Frauen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, aus Wolle die tollsten Kleidungsstücke zaubern, wie geschickt mit Nähmaschinen umgegangen wird, wie die diversesten Materialien recycelt werden, wie mit Hilfe vom Bohrmaschinen und Handkreissägen aus sägerauhen Brettern plötzlich Möbel entstehen, wie verschönert, modifiziert und individualisiert wird, bin ich manchmal neidisch, manchmal zutiefst gerührt, manchmal euphorisiert und immer wieder erstaunt, was Kreativität und ein Wille schaffen können! Ach ja, nicht zu vergessen: Und wie viel Befriedigung der Abschluss eines solchen Projektes bedeuten kann. Da ist es doch mehr als verständlich, das man hinaus in die Welt gehen und sein Glück herausposaunen möchte. Im heutigen digitalen Zeitalter posaunt man dann eben via Computer.

Wenn ich mir nun also das oben abgebildete Ensemble noch einmal anschaue, drängen sich mir unwillkürlich Materialien, Verarbeitung, Schnitte und Nadelstärken auf. Wie oft denke ich in einer Umkleidekabine „Das kann ich auch selber machen“ und hänge das Grobgestrickte zurück an den Ständer. Dass mir allein meine zeitlichen Reserven auf ewig den insgeheim gewünschten prallvollen Kleiderschrank verwehren werden, muss ich wohl nicht extra betonen. Allerdings: Gerade der einfache Schnitt des Cardigans lässt es in den Fingern jucken. Könnte man doch als kleines Abendfüllerprojekt mal angehen. Vielleicht finde ich ja zu meinen khakifarbenen Mohaiwollresten aus den 80ern noch die passende Entsprechung auf ebay oder dem nächsten Flohmarkt? Eins ist jedenfalls gewiss: Wenn ich das komplette Outfit zusammengestellt habe, wird es an dieser Stelle zu sehen sein. Und ich werde vor Stolz fast platzen ob der vielen Kommentare, mit denen ihr, meine lieben Blogleserinnen, sicherlich nicht sparen werdet.

Und wer nun immer noch eindeutig große Labels präferiet: Schal, Cardigan, T-Shirt und Hose gibt es ja jetzt im sale für schlappe 446,95 Euro!!

Dienstag, 4. Januar 2011

Gute Vorsätze

Gute Vorsätze für das neue Jahr gibt es bei mir natürlich auch, es sind - passend zum Jahrgang - elf (wer hätte es vermutet).

11 Dinge, die ich in 2011 tun möchte


1. Mir die Haare wachsen lassen.
2. Mir einen neuen Job suchen.
3. Meine Strickmaschine wieder in Betrieb nehmen.
4. Mich öfter mit meinen Freunden treffen.
5. Eine Sommer-/ Geburtstagsparty feiern.
6. Wieder regelmäßig laufen, einen Yoga-Kurs besuchen.
7. Meinen Kleidungsstil in Richtung "weiblicher" verändern.
8. Auch weiterhin im Negativen das Positive sehen.
9. Mutig sein.
10. Ein Kleid nähen.
11. Fehler zulassen - bei mir und anderen.

P.S.: Den Yoga-Kurs habe ich heute schon gebucht!

Freitag, 24. Dezember 2010

Frohe Weihnachten!

Weihnachtsgruesse 2010

Ich wünsche meinen Blog-Leserinnen auf diesem Wege eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2011. Gleichzeitig möchte ich mich an dieser Stelle für die vielen Kommentare im vergangenen Jahr bedanken und für die Treue, die mir einige von Euch halten. Viele Direktmails haben mich über verschiedene Wege erreicht und ich bin immer wieder erstaunt und auch gerührt, wie viele von Euch auch an meinem privaten Freuden und Sorgen teilhaben.

Dafür vielen Dank!!

Montag, 16. Februar 2009

Lonely sunday.

Japanischer Garten Westfalenpark

Im Westfalenpark

Donnerstag, 5. Februar 2009

Somehow nearer to an end than to a beginning

Rosen in der Kueche

Der Januar ist für mich alljährlich der Monat, in dem ich beginne, an das nahende Frühjahr zu glauben und es förmlich körperlich spüre. Die Ernüchterung folgt meist im Februar, wenn es plötzlich noch einmal schneit – so geschehen gestern Vormittag. Die etwas dahinwelkenden Rosen in meiner Küche stehen wohl auch eher für den Verfall als für einen wirklichen Aufbruch, nach dem ich mich nach diesem langen Winter nun so sehne.

Dienstag, 20. Januar 2009

Ein einfaches Leben

Obwohl ich eigentlich nicht der Typ bin, der zu Beginn des Jahres gute Vorsätze fasst, um sie dann spätestens im Februar vergessen zu haben, habe ich mir in diesem Jahr - wie gestern bereits angekündigt - doch ein paar Dinge überlegt, um mein Leben einfacher und übersichtlicher zu gestalten. Eine Sache habe ich ja bereits genannt. Mir sind aber noch ein paar eingefallen:

Things to make my life easier:

1. Nie an mehr als zwei Strickprojekten gleichzeitig arbeiten bzw. nicht mehr als zwei Projekte gleichzeitig beginnen.

2. Die Tageszeitung am Ende des Tages - ob gelesen oder ungelesen - ins Altpapier geben. Schließlich heißt es "Tageszeitung" und nicht "Irgendwann"-Zeitung.

3. Nach Möglichkeit jeden Tag ein halbe Stunde für's Aufräumen und Putzen der Wohnung verwenden. Am Wochenende höchstens zwei, statt alles auf einmal am Samstag oder Sonntag zu machen.

4. Kleidungsstücke, die ich ein Jahr oder länger nicht getragen habe, fliegen aus meinem Kleiderschrank und ich gebe sie in die Kleidersammlung.

5. Nicht am Wochenende arbeiten.

6. Weniger Sorgen machen. Das Leben fließen lassen und sehen, was es für einen bereithält.

To be continued.

Donnerstag, 3. April 2008

Ansichten - nachösterlich

Lediglich zu Ostern bin ich meiner Umgebung mehr oder weniger kreativ zu Leibe gerückt und habe die Aussicht aus meinem Büro mit einigen Osterzweigen verschönt.

Ostern 2008

Getrickt habe ich in den letzten Wochen so gut wie gar nicht. Das hing damit zusammen, dass ich umgezogen bin und meine Umgebung durch den Anblick von Wellpappe-Kartons geprägt war.

Kartons

Freitag, 22. Februar 2008

Lust auf ein neues Projekt ...

... habe ich auch schon. Und das soll es werden: Die "Q"-Strümpfe aus der knitty. Dafür hat sich mein Herz in den letzten Wochen sehr erwärmt. Und ich finde, diese Dame hat die Messlatte für kommende Projekte schon ziemlich hoch gelegt. Sind die toll geworden.

Dienstag, 19. Februar 2008

Verwirrt!

Meinem stressgeplagten "Umzugs-"Kopf schreibe ich es zu, dass ich offensichtlich nicht mehr in der Lage bin, den Februar vom März zu unterscheiden. Als ich letzte Woche Donnerstag meinen Weg zu den Westfalen-Hallen in Dortmund antrat, wunderte ich mich schon über das überaus große Parkplatzangebot. Der Parkplatzwächter klärte mich dann über meinen Irrtum auf ... die Creativa sei doch erst im März! Okay, dann habe ich ja noch einen Termin, auf den ich mich freuen kann. Den "verpatzten" Nachmittag konnte ich dann noch mit einem Besuch in der Dortmunder Innenstadt und dem Erwerb von neuen Schuhen retten.

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