Vielen Dank für die lieben Kommentare zu meinem "Selbstversuch". Tröstlich zu hören, dass ihr mit euren eigenen Aufnahmen auch nur selten zufrieden seid. In der Zwischenzeit habe ich wieder ein wenig gestrickt:





Es handelt sich zum einen um "Raindance" von Heidi Kirmaier, den ich aus der türkisfarbenen Wolle, die ursprünglich für den "Baby cables and big ones too" vorgesehen war, stricke und dann noch ein Schlauchschal, der im Patentmuster und einem Rest Kid-Mohairwolle langsam heranwächst. Ich glaube, Patentmuster habe ich schon zwanzig Jahre nicht mehr verstrickt. Warum eigentlich nicht? Es ist in meinen Augen eine der einfachsten Strickvarianten überhaupt und dabei ungemein effektvoll.

Man könnte es sich auch mit einer Kanne Tee und einem guten Buch auf dem Sofa bequem machen. Das wäre eigentlich eine adäquate Sonntagnachmittag-Beschäftigung für so einen grauen Oktobertag. Stattdessen erschien mir die Idee, den Ruffled & Ruched Scarf und die Brigitte-Mütze mit dem Zopfmuster am lebenden Modell - um genau zu sein: an mir! - zu präsentieren, doch viel verlockender. Aber wie fotografiert man sich eigentlich selbst, ohne entweder ein komisches Gesicht zu machen oder aber den hässlichen Gaszähler unfreiwillig im Hintergrund mitzufotografieren oder gar den Eindruck zu erwecken, man bereite sich gerade mit dieser Montur für´s Duschbad vor?

Wie dem auch sei. Euch wird es mit euren eigenen Fotos ähnlich ergehen: Ich finde mich auf allen Bildern schrecklich, wollte euch allerdings das Ergebnis meines kleinen Experiments auf keinen Fall vorenthalten - et voilá!

Ach, das Wichtigste hätte ich fast vergessen. Obwohl ich eigentlich äußerst ungern Mützen trage, finde ich das Brigitte-Modell super. Das könnte nach langen Jahren einer Mützen-Antipathie mein Lieblingsmodell werden.

Das ging schnell: Passend zum Ruffled and Ruched Scarf habe ich noch eine Mütze gestrickt. Die Anleitung stammt aus der letzten Brigitte.

Modell: Mütze mit Rautenmuster
Design: Brigitte Heft 22/2010
Wolle: Cinque, Lana Grossa
Verbrauch: ca. 50 Gramm
Nadeln: 4 bzw. 4,5

Der Ruffled & Ruched Scarf ist nun endgültig fertiggestellt (ich habe nach der letzten Aufnahme noch ein paar Modifikationen vorgenommen) und aufgrund einer ärztlich verordneten Zwangspause habe ich direkt ein weiteres kleines Projekt aus der letzten Brigitte in Angriff genommen.

Jetzt, wo die Temperaturen langsam fallen und sich das Laub verfärbt, habe ich auf meinen weißen Baumwoll-Pullover nicht mehr wirklich Lust. Der war zwar mit im Gepäck bei meiner einwöchigen Stippvisite in Bayern, aber erwärmen konnte sich mein Herz nur für den "Ruffled & Ruched Scarf" von Pam Powers. Genauso wie für die kleinen Rehkitze und die Fliegenpilze (nein, diese Form von Kitsch ist mir überhaupt nicht peinlich!), die unbedingt die Heimreise mit ins Ruhrgebiet antreten wollten.

Aber keine Angst: Bei mir ist noch nicht die Adventszeit vorzeitig ausgebrochen. Ich habe die knopfäugigen Rehlein nur für´s Foto aufgestellt. Sie müssen noch für eine Weile in der Kommode verschwinden. Bis dahin habe ich meine Schal vermutlich auch fertiggestellt - Fäden vernäht und die Rose zusammengenäht.

Modell: Ruffled & Ruched Scarf
Design: Pam Powers
Wolle: Cinque, Lana Grossa
Verbrauch: ca. 100 Gramm
Nadeln: 5

Das ist der Grund, warum ich mit dem Raglan-/Lochmusterpullover nicht weiterkomme. Der Ärmel wird 1. meiner Meinung nach zu breit, und erweist sich 2. deswegen als schwierig, weil ich nicht genau weiß, wie ich das Muster bei oder mit den Zunahmen vervollständigen soll. Hier brauche ich noch dringend eine Eingebung!

Beide Modelle aus der letzten twistcollective.

Mit sehr viel Schwung habe ich den Raglanpullover aus einer alten Carina gestartet, habe mich Runde um Runde schön kontinuierlich vorangearbeitet (in Runden gestrickt, das habe ich schon gefühlte 100 Jahre nicht mehr), beim Vorder- und Rückenteil für die Hin- und Rückreihen jeweils die Nadelstärke von 3,5 auf 3,75 gewechselt (aus irgendeinem Grund stricke ich seit Neuestem die Linksreihen offensichtlich fester ab) und stecke nun mit den Ärmeln fest.

Davon in den nächsten Tagen mehr.

Wenn sich das Leben nicht so gestaltet, wie ich es mir vorstelle, versuche ich es mit Aufräumen. Vielleicht lassen sich ja so zumindest in bestimmten Bereichen Strukturen schaffen, die woanders fehlen. Dieses Mal waren die Wollpullover dran und aus den Tiefen meines Kleiderschrankes beförderte ich diese beiden Relikte aus einer früheren Strickära ans Tageslicht. Der obere Pullover ist ein Flechtmusterpulli aus einer Nicole aus den 80er Jahren, der untere ein Musterpullover aus den schätzungsweise 90ern (die Anleitung dazu ebenfalls aus einer Nicole).

Für den Kleidersack des Roten Kreuzes sind mir beide Teile ehrlich gesagt zu schade, oder besser gesagt, an beiden hängt mein Herz immer noch zu sehr. Aber was macht man mit solchen Schätzchen, wenn der Platz knapp wird? Es fällt mir schwer, beide Modelle wirklich dem Thema "Retro" oder "Vintage" zuzuordnen. Hat vielleicht jemand von euch Interesse daran? Guten Händen würde ich beide Pullover mit dem größten Vergnügen überlassen.